S5 Diuretika und andere Maskierungsmittel

Definition

Maskierende Wirkstoffe (unter anderem Diuretika) werden benutzt, um das Resultat von Dopingkontrollen zu verfälschen und Doping zu verschleiern. Substanzen, mit denen das möglich ist, stehen deshalb auf der Verbotsliste der WADA.

Zur Substanzklasse der Maskierungsmittel gehören in erster Linie Diuretika, aber auch Probenecid und Plasmaexpander, sowie Substanzen mit einer ähnlichen chemischen Struktur, welche Dopingproben verändern, die Ausscheidung beeinflussen oder das Vorhandensein anderer Dopingmittel verschleiern.

Wirkung von Diuretika

Diuretika beeinflussen die Nierenfunktion und somit den Flüssigkeits- und Salzhaushalt (Elektrolyte: Kalium, Natrium und Phosphor).

Sie beeinflussen unterschiedliche Transportsysteme der Niere und steigern dadurch die Urinausscheidung. Das Körpergewicht wird reduziert und der Urin wird verdünnt.

⬆ Wasserausscheidung

⬆ Elektrolytausscheidung

Nebenwirkungen und Folgen des Missbrauchs von Diuretika

Herz-Kreislauf

Diuretika entziehen dem Körper massiv Flüssigkeit und Mineralstoffe. Dadurch bringen sie den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers durcheinander. Dies kann zu akutem Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen und zu einem Kreislaufschock führen. Zudem steigt die Gefahr einer Thrombose aufgrund des eingedickten Blutes.

Magen-Darm und Nieren

Zusätzlich kann der Missbrauch von Diuretika zu Magen-Darmproblemen und Nierenschäden führen.

Muskeln

Durch die entwässernde Wirkung der Diuretika und den Elektrolytenverlust können unter anderem schlimme Muskelkrämpfe auftreten.

Betroffene Sportarten

Wegen ihrer Verschleierungswirkung kann der Missbrauch von Diuretika und anderen Maskierungsmitteln in allen Sportarten vorkommen. In den letzten Jahren gab es positive Dopingkontrollen im Kanusport, Taekwondo, Fussball, Fechten und im Radsport.

In Sportarten, in denen es Gewichtsklassen gibt (Boxen, Ringen, Judo, Gewichtheben und andere), werden Diuretika zur Gewichtsreduktion verwendet. Zudem werden Diuretika auch in Sportarten verwendet, in denen ein besonders niedriges Gewicht die Leistung steigert. 2001 sorgte der Russe Dmitri Wassiliew für den ersten Dopingfall im Skispringen. Er hatte sein Gewicht mittels dem Diuretikum Furosemid gesenkt.

Sehr weit verbreitet sind Diuretika zudem im Bodybuilding, sie werden dort „Wasserpillen“ genannt. Man benutzt sie, um vor dem Wettkampf möglichst viel Wasser aus dem Körper zu schwemmen. Dadurch sollen die Muskeln definierter wirken.