Swiss Sport Integrity im ersten Jahr stark gefordert

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Öffentlichkeit

Im ersten Jahr als Swiss Sport Integrity gingen bei der neu geschaffenen Melde- und Untersuchungsstelle eine konstant hohe Anzahl Meldungen ein. Dies zeigt die Notwendigkeit einer unabhängigen Anlaufstelle bei möglichen Ethikverstössen oder Missständen im Schweizer Sport auf. Bei der Anti-Doping-Arbeit konnte die Stiftung im vergangenen Geschäftsjahr neuerliche Rekordwerte erzielen.

Zahlreiche Meldungen und aufwändige Verfahren für die neue Meldestelle

Im ersten Jahr ihrer Tätigkeit erhielt die neu geschaffene nationale und unabhängige Melde- und Untersuchungsstelle für Ethikverstösse und Missstände im Schweizer Sport 264 Meldungen. Die hohe Anzahl an eingegangenen Meldungen und damit die aktive Nutzung der Meldemöglichkeit zeigt den Bedarf und die Notwendigkeit einer unabhängigen Meldestelle auf. Das erste Jahr brachte zudem die Erkenntnis, dass die seriöse Bearbeitung der Meldungen und die daraus resultierenden Verfahren sehr aufwendig und zeitintensiv sind. 127 der eingegangenen Meldungen waren Ende Jahr noch in Bearbeitung; 137 konnten abgeschlossen werden. In vier Fällen wurden vorsorgliche Massnahmen erlassen, in 42 Fällen wurde ein Untersuchungsverfahren eingeleitet. Drei Untersuchungsberichte wurden bei der Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK) eingereicht, welche bis Ende des Jahres ein Urteil fällte. In zwei Fällen wurde Swiss Olympic über Missstände bei Sportverbänden orientiert.

Erneuter Rekordwert bei Dopingkontrollen

Die Anzahl der Dopingkontrollen konnte im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden. Mit 2’329 Dopingkontrollen im eigenen Kontrollprogramm wurde ein neuer Rekordwert erzielt. 1'521 Kontrollen fanden ausserhalb des Wettkampfes und 808 im Wettkampf statt. Ebenfalls so hoch wie nie zuvor war die Anzahl Sicherstellungen von verbotenen Substanzen. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 33% angestiegen, was 1’115 Sicherstellungen durch Strafverfolgungsbehörden entspricht. In 13 Fällen, so oft wie noch nie, konnten die importierenden Personen den privatrechtlichen Anti-Doping-Bestimmungen unterstellt und entsprechend disziplinarrechtlich weiterverfolgt werden.

12 Verstösse gegen die Anti-Doping-Bestimmungen

Swiss Sport Integrity machte 2022 in drei Fällen von der Möglichkeit Gebrauch, einen Entscheid im Resultatmanagement zu erlassen. In einem weiteren Fall konnte eine verfahrensabschliessende Vereinbarung mit dem Athleten und der WADA abgeschlossen werden. Die DK fällte im vergangenen Jahr acht Entscheide zu Dopingverstössen. Daraus resultierten sieben Sanktionen zwischen neun und 48 Monaten Sperre.

Dopingprävention mit neuen Rekordzahlen

Mit den im Rahmen der Strategie 2021-2024 zusätzlich geplanten Mitteln und Massnahmen konnten im Geschäftsjahr 2022 neue Rekordzahlen in der Dopingprävention erzielt werden. Knapp 5'000 Personen im Leistungssport konnten durch 196 Schulungen und Workshops erreicht und für Anti-Doping-Themen sensibilisiert werden. Insgesamt 4'643 «Clean Winner»-Zertifikate wurden Schweizer Sportler:innen für das Abschliessen des E-Learning-Kurses ausgestellt (+81%). Als wichtiges Hilfsmittel zur Prüfung des Doping-Status von Medikamenten wurde die beliebte «Medi-Check-App» für über 166'000 Abfragen genutzt.